„Wo ist mein Kostüm?“ „Hat jemand Frederik und Kaspar gesehen?“ „Wir brauchen noch Nadel und Faden!“ Wenn es an unserer Schule so richtig turbulent zugeht, sind gerade die letzten 30 Minuten vor einer unserer Theateraufführungen angebrochen. Es herrscht helle Aufregung und emsiges Gewusel – wie vor jeder Theateraufführung bei den „Großen“ auch. Die Kritiken nach den Stücken fallen allerdings viel besser aus als an den Profi-Bühnen – was natürlich an den großartigen schauspielerischen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler (und dem unermüdlichen Einsatz der vielen Helfer hinter den Kulissen) liegt, und vielleicht auch ein wenig an unserem Publikum. Jedenfalls sind alle Beteiligten, seien es nun die auf, hinter oder vor der Bühne, nach den Aufführungen glücklich und begeistert über die im wahrsten Sinne des Wortes „bühnenreife Leistung“.
Bei all der Euphorie gerät leicht ins Hintertreffen, dass „Theater“ an der Schule nicht nur der Unterhaltung und dem Spaß dient, sondern neben „Musik“ und „Bildender Kunst“ ein reguläres Fach der ästhetischen Bildung ist und ein komplexes Ziel verfolgt:
Es unterstützt die Kindern bei der Persönlichkeitsentwicklung – sie werden selbstsicherer im Auftreten, ihre Sprachentwicklung und Körperwahrnehmung wird gefördert, sie vertiefen durch die Arbeit im Team ihre kommunikativen und sozialen Fähigkeiten. Zudem gelingt es mit Theaterprojekten in idealer Weise fächerübergreifend zu arbeiten (z.B. in den Fächern Deutsch, Musik und Bildende Kunst).
Theaterpreise
Hamburger Grundschultheatertage
Für ihr Theaterstück „Emil und die Detektive“ wurde die (ehemalige) Klasse 4b im Rahmen der Hamburger Grundschultheatertage mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Ende November würdigte Schulsenator Ties Rabe bei einer Ehrung im Rathaus neben der tollen Schülerleistung auch das herausragende Engagment der Lehrer: Angelika Wilson hatte Erich Kästners Werk für die Bühne umgeschrieben und war für die Umsetzung und das Bühnenbild verantwortlich. Musiklehrerin Marianne Steinfeld übernahm die musikalische Leitung und Sebastian Sprenger steuerte eigens komponierte Lieder bei. Mehr dazu hier
Monika-Zoern-Preis
Die Freude der Kinder am Theaterspielen und das Engagement aller Beteiligten wurden in diesem Jahr sogar mit einem Oscar belohnt: Der Förderverein des „Theaters für Kinder“ vergibt jedes Jahr den Monika-Zoern-Preis und geht in Hamburger Grundschulen, um die dortige Theaterarbeit zu honorieren. Lange musste die Klasse 2c auf das Ergebnis der Jury warten. Diese war zum Schuljahresbeginn 2011/2012 in die Vorführung zur Einschulung unserer damals neuen Erstklässler gekommen. Aber die Geduld hat sich gelohnt! Die Klasse 2c bekam den 2. Preis und einen Sonderpreis, für ihre Darbietung des „Kleinen Ich-bin Ich“. Es folgte eine Einladung in das Theater für Kinder, wo sie den „Fliegenden Holländer“ bestaunen konnten und wo es auch eine feierliche Preisverleihung gab – den Oscar!
Theater-Kurs
Auch unser Theater-Kurs für die 3. und 4. Klassen begeistert das Publikum. Unter der Leitung von Sabina Stubbe proben die JungschauspielerInnen jeden Freitag von 14.30 bis 16.00 Uhr (Kursangebot im Rahmen von GBS, verbindliche Anmeldung erforderlich) und haben schon einige Stücke auf die Bühne gebracht:
Wanja Wundertüte (2012/2013)
Die Bremer Stadtmusikanten (2013/2014)
und am 18.6.2015: Notruf im Märchenland
Theaterprojekte
„Gewalt (k)ein Thema“
Vom 25. März bis zum 5. April fand an unserer Schule das Theaterprojekt „Gewalt (k)ein Thema“ für alle Klassen der Stufen 1 bis 4 statt. Diese Unterrichtseinheit im Rahmen unserer Themenwochen zur Gewaltprävention wurde von den Lehrkräften in Zusammenarbeit mit dem Theaterpädagogen Dirk Bayer durchgeführt. Jede Klasse erarbeitete sich ein 90minütiges Mitmachtheaterstück, in dem neue Denk- und Handlungsweisen für Konfliktlösungen angestoßen, entwickelt und im Spiel erprobt wurden. In einem Nachbereitungsworkshop konnten die behandelten Themen noch einmal aufgegriffen und vertieft werden.